Da
gibt’s so etwas, das ich nicht verstehe.
Nehmen
wir an, eine Freundschaft besteht schon seit Jahren. Irgendwann mal
waren wir ein Herz und eine Seele, aber seit einiger Zeit leben wir
uns immer weiter auseinander. Du magst weiß, ich mag schwarz. Du
gehst in Kneipen, ich gehe in Diskos. Du hast nur montags Zeit, ich
habe nur freitags Zeit. Wir finden einfach nicht mehr zueinander.
So,
jetzt beende ich die Freundschaft. Dazu muss man nichts sagen. Ich
schließe einfach damit ab und verhalte mich dementsprechend. Oder
ich suche sogar das Gespräch.
Meine
Freundin lässt aber nicht los. Überhaupt bin ich jetzt eine
Verräterin und wäre ich ein Promi, würde mich alle Welt
verurteilen. Aber warum?
Es
hat einfach nicht mehr funktioniert. Wozu versuchen, etwas krampfhaft
festzuhalten obwohl es genau genommen schon gar nicht mehr existiert?
Seit ihr dann auch gegen Scheidungen? Dann seit ihr wohl Verfechter
des Prinzips. Und das verstehe ich nicht.
Wozu?
Ich
finde, dass man zu seinem Verhalten Stellung nehmen können sollte.
Wenn etwas nicht funktioniert, dann funktioniert es nicht mehr. Wir
finden nicht mehr zueinander. Und was für niemanden von uns beiden
funktioniert, muss auch nicht fortgesetzt werden.
Trotzdem
wird mit dem Finger auf einen gezeigt, wenn man es wagt.
'Wir
sind doch schon eine Ewigkeit befreundet.'
Nein, wir waren eine
Ewigkeit befreundet und ich bin nicht bereit der Nostalgie willen,
daran festzuhalten. Es könnte sich alles wieder zum Guten wenden?
Das kann's auch so. Dazu müssen wir uns nichts vormachen.
Warum also?
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