Dienstag, 21. Januar 2014

Aus Prinzip

Da gibt’s so etwas, das ich nicht verstehe.
Nehmen wir an, eine Freundschaft besteht schon seit Jahren. Irgendwann mal waren wir ein Herz und eine Seele, aber seit einiger Zeit leben wir uns immer weiter auseinander. Du magst weiß, ich mag schwarz. Du gehst in Kneipen, ich gehe in Diskos. Du hast nur montags Zeit, ich habe nur freitags Zeit. Wir finden einfach nicht mehr zueinander.
So, jetzt beende ich die Freundschaft. Dazu muss man nichts sagen. Ich schließe einfach damit ab und verhalte mich dementsprechend. Oder ich suche sogar das Gespräch.
Meine Freundin lässt aber nicht los. Überhaupt bin ich jetzt eine Verräterin und wäre ich ein Promi, würde mich alle Welt verurteilen. Aber warum?
Es hat einfach nicht mehr funktioniert. Wozu versuchen, etwas krampfhaft festzuhalten obwohl es genau genommen schon gar nicht mehr existiert? Seit ihr dann auch gegen Scheidungen? Dann seit ihr wohl Verfechter des Prinzips. Und das verstehe ich nicht.
Wozu?
Ich finde, dass man zu seinem Verhalten Stellung nehmen können sollte. Wenn etwas nicht funktioniert, dann funktioniert es nicht mehr. Wir finden nicht mehr zueinander. Und was für niemanden von uns beiden funktioniert, muss auch nicht fortgesetzt werden.
Trotzdem wird mit dem Finger auf einen gezeigt, wenn man es wagt.
'Wir sind doch schon eine Ewigkeit befreundet.'
Nein, wir waren eine Ewigkeit befreundet und ich bin nicht bereit der Nostalgie willen, daran festzuhalten. Es könnte sich alles wieder zum Guten wenden? Das kann's auch so. Dazu müssen wir uns nichts vormachen.

Warum also?

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