Donnerstag, 30. Januar 2014

Den Zufall ergreifen

Wir gehen unseren Weg und manches trifft ein, scheinbar willkürlich und ganz ohne unser Zutun. Unser Leben gleicht einer Möglichkeit. Eine Möglichkeit, die bewusst oder unbewusst genutzt wird. Eine Möglichkeit, die offen und unbestimmt ist. Eine Möglichkeit, die uns das Unglaubliche und Unvorhergesehene einbringen kann.
Ich sitze also in der Bücherei, schlage mein Buch zu und bemerke beim Hinaustreten ein Plakat. „Berufe für Fremdsprachler“ - ein Vortrag im BIZ. Bei mir haben sich inzwischen paar Sprachen angesammelt und ich hatte diese bereits in Zukunftsgedanken miteinbezogen, wusste aber nichts damit anzufangen. Ich wollte mir noch Infos diesbezüglich besorgen. Nur fehlt auch mir wie jedem anderen die Zeit und manchmal auch der Antrieb. Morgen, morgen, nur nicht heute sagen alle faulen Leute. Nun stehe ich aber hier und die Möglichkeit zur Umsetzung meines Vorhabens wird mir auf dem Silberteller serviert.
Wie viel Zufall kann da dahinter stecken?
Tatsächlich könnte ich kein einziges Beispiel für ein Ereignis nennen, das noch niemals zuvor in irgendeiner Weise meine Gedanken gekreuzt hätte. Wenn uns also das Unerwartete begegnet, so müssten wir doch gelassener reagieren können, als wir es oft tun. Immerhin ist es gar nicht derart unerwartet, wie anfangs gedacht. Wenn Sie etwas erlebt haben, an das Sie davor noch nicht im Entferntesten gedacht haben, dann erzählen Sie mir davon. Bitte. Es würde mich sehr interessieren, denn mir ist das vollkommen fremd.
Zurück zum Ereignis selbst. Wer kennt das nicht? Es passiert, man ist perplex und im Nachhinein fallen einem zigtausend Möglichkeiten ein, wie man hätte reagieren können. Warum ist mir das nicht früher eingefallen? Eine Frage, die sich wohl jeder schon gestellt hat.
Das Einzige, das ich darauf zu antworten weiß, ist: Ruhe bewahren. Und auch wenn es eigentlich heißt, dass man nachdenken solle, bevor man spricht, so rate ich in einem solchen Fall, einfach freiheraus das zu sagen, was man denkt. Situationen, in denen man nachdenken kann, erwartet man im Normalfall. Wenn man jemanden anruft und am anderen Ende der Leitung ein: „Hallo?“ zu vernehmen ist, dann kann mir doch keiner erzählen, dass er überrascht ist. Wenn man aber den Gang des Supermarkts entlang läuft, das 'Vorsicht!'-Schild übersieht und ausrutscht, dann darf einem schon mal ein „Scheiße!“ entschlüpfen.

Versuchen Sie einfach, aus unerwarteten Zufällen das Beste zu machen, die Sprache wiederzufinden und auch mal laut über sich selbst zu lachen. 

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