Wir
gehen unseren Weg und manches trifft ein, scheinbar willkürlich und
ganz ohne unser Zutun. Unser Leben gleicht einer Möglichkeit. Eine
Möglichkeit, die bewusst oder unbewusst genutzt wird. Eine
Möglichkeit, die offen und unbestimmt ist. Eine Möglichkeit, die
uns das Unglaubliche und Unvorhergesehene einbringen kann.
Ich
sitze also in der Bücherei, schlage mein Buch zu und bemerke beim
Hinaustreten ein Plakat. „Berufe für Fremdsprachler“ - ein
Vortrag im BIZ. Bei mir haben sich inzwischen paar Sprachen
angesammelt und ich hatte diese bereits in Zukunftsgedanken
miteinbezogen, wusste aber nichts damit anzufangen. Ich wollte mir
noch Infos diesbezüglich besorgen. Nur fehlt auch mir wie jedem
anderen die Zeit und manchmal auch der Antrieb. Morgen, morgen, nur
nicht heute sagen alle faulen Leute. Nun stehe ich aber hier und die
Möglichkeit zur Umsetzung meines Vorhabens wird mir auf dem
Silberteller serviert.
Wie viel
Zufall kann da dahinter stecken?
Tatsächlich
könnte ich kein einziges Beispiel für ein Ereignis nennen, das noch
niemals zuvor in irgendeiner Weise meine Gedanken gekreuzt hätte.
Wenn uns also das Unerwartete begegnet, so müssten wir doch
gelassener reagieren können, als wir es oft tun. Immerhin ist es gar
nicht derart unerwartet, wie anfangs gedacht. Wenn Sie etwas erlebt
haben, an das Sie davor noch nicht im Entferntesten gedacht haben,
dann erzählen Sie mir davon. Bitte. Es würde mich sehr
interessieren, denn mir ist das vollkommen fremd.
Zurück
zum Ereignis selbst. Wer kennt das nicht? Es passiert, man ist
perplex und im Nachhinein fallen einem zigtausend Möglichkeiten ein,
wie man hätte reagieren können. Warum ist mir das nicht früher
eingefallen? Eine Frage, die sich wohl jeder schon gestellt hat.
Das
Einzige, das ich darauf zu antworten weiß, ist: Ruhe bewahren. Und
auch wenn es eigentlich heißt, dass man nachdenken solle, bevor man
spricht, so rate ich in einem solchen Fall, einfach freiheraus das zu
sagen, was man denkt. Situationen, in denen man nachdenken kann,
erwartet man im Normalfall. Wenn man jemanden anruft und am anderen
Ende der Leitung ein: „Hallo?“ zu vernehmen ist, dann kann mir
doch keiner erzählen, dass er überrascht ist. Wenn man aber den
Gang des Supermarkts entlang läuft, das 'Vorsicht!'-Schild übersieht
und ausrutscht, dann darf einem schon mal ein „Scheiße!“
entschlüpfen.
Versuchen
Sie einfach, aus unerwarteten Zufällen das Beste zu machen, die Sprache
wiederzufinden und auch mal laut über sich selbst zu lachen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen