Im
Grunde hat jeder, der ein Problem mit einem anderen hat, zuallererst
ein Problem mit sich selbst.
Wer
kennt das nicht? Diese dreisten Kinder, die einen glatt über den
Haufen rennen, nur um einen Sitzplatz im Bus zu ergattern. Diese
eingebildete Zicke, die bei jedem deiner Worte die Augenbrauen bis
zum Haaransatz hochzieht. Diese verständnislose Lehrerin, die dich
bei jedem Mucks mit einem Todesblick bedenkt. Dieser uneinsichtige
Freund, dem seine Missetat einfach nicht bewusst wird.
Alle
lassen sie dich kochen vor Wut und manchmal schäumst du so sehr,
dass du schon wieder in sprachlose Starre verfällst. Am liebsten
würdest du jeden einzelnen bei den Schultern packen und ihn
schütteln. Schütteln, bis er endlich versteht.
Und auch
wenn dich deine Selbstgerechtigkeit manchmal schon fast glauben
lässt, dass du die Welt retten musst und sie ohne dich verloren
wäre, so müssen wir uns doch irgendwann wieder auf den Boden der
Tatsachen zurückholen.
- Die Welt ist vor dir klar gekommen, also wird sie auch weiterhin ohne dich klar kommen.
- Du kannst sie nicht alle retten.
Schon
einmal habe ich das Gelassenheitsgebet zitiert und an dieser Stelle
tue ich es noch einmal, da es einfach zu gut passt:
„Gott,
gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern
kann,
den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden“
den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden“
Wenn
du also ein Problem hast mit einer anderen Person, dann kannst du
zwar das Gespräch suchen, aber jetzt mal ehrlich. Du kannst nicht
jeden zur Einsicht bringen und die Zeit für große Diskussionen
fehlt dir auch.
Was
kannst du dann tun? Du kannst die Situation voll und ganz akzeptieren
wie sie ist. Kannst du? Wirklich? Na, dann viel Spaß dabei.
Wenn
nicht, sehe ich nur noch einen Ausweg. Du musst das einzige ändern,
das du ändern kannst. Dich.
Lass
dich nicht von den kleinen Kindern zertrampeln. Renn' mit oder stell
dich hinten an. Begegne Arroganz mit Arroganz oder werde dir bewusst,
dass die eingebildete Zicke möglicherweise selbst ein
verschüchtertes Entlein ist, das sich so maskiert. Und selbst wenn
sie tatsächlich so unangenehm ist, dann werde dir bewusst, dass ihr
Verhalten dich in keiner Weise definiert und dich daher auch nicht
kümmern sollte. Überlege dir warum die Lehrerin so ist wie sie ist
und ob sie im Recht ist. Wenn sie das ist, dann solltest du einfach
mal deine Klappe halten. Wenn sie das nicht ist, beschwere dich.
Freunde sind nicht irgendwer. Ihnen bist du ein Gespräch schuldig.
Und denk daran: Es gehören immer zwei dazu.
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